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Ingolstadt. Der Geschäftsführerbereich München des Technischen Hilfswerks organisierte am 15. und 16. Juli eine Großübung für die ihm unterstellten elf Ortsverbände, zu denen auch der OV Augsburg gehört. Als Szenario wurde eine Hochwasser-Schadenslage vorgegeben, weshalb auch der direkt an der Donau gelegene Pionier-Wasserübungsplatz der Bundeswehr in Ingolstadt als Übungsgelände ausgewählt wurde.
Das Konzept der Übung sah vor, durch die teilnehmenden Einheiten von Freitag abend 19 Uhr bis Samstag mittag 13 Uhr im Schichtbetrieb durchgehend verschiedenste Einsatzaufträge bewältigen zu lassen. Dies beinhaltete z.B. die Wasserrettung, Ölschadensbekämpfung und Deichverteidigung, aber auch die Notstromversorgung eines Wehres oder die Rettungsmaßnahmen nach einer Munitionsexplosion.
Das Kontingent des OV Augsburg bestand aus einem Zugtrupp und zwei Bergungsgruppen, die durch den Kipper der Fachgruppe Räumen und durch den Kipper mit Ladekran unserer örtlichen Gefahrenabwehr verstärkt wurden. Letzterer hatte durch seine Beladung - und der seines mitgeführten Anhängers - einen besonderen Einsatzwert, unser Einsatzgerüstsystem EGS war dort verlastet. Zusätzlich unterstützten unser Ortsbeauftragter Peter Fäustlin und der Zugführer des 2. Technischen Zuges Mathias Höher noch die Übungsleitung als Schiedsrichter.
Die Vielseitigkeit des EGS zeigte sich bereits mit dem ersten an uns vergebenen Einsatzauftrag am Freitagabend: Es war noch in der Nacht am jenseitigen Ufer der Donau ein Steg zum Anlegen der Boote zu errichten, was nach dem Aufbau der notwendigen Beleuchtung auch erfolgreich durchgeführt werden konnte.
Der Zugführer des 1. Technischen Zuges Michael Schapfl übernahm zwischenzeitlich auch noch eine Schicht als Einsatzleiter, in der er für den Einsatz aller an der Übung beteiligten Kräfte verantwortlich war.
Für den Rest der Nacht stellte ein Teil unserer Mannschaft eine Bereitschaft und wurde schließlich als Ablösung zur rund um die Uhr betriebenen Sandsack-Füllstation geschickt.
Nach einem Schichtwechsel im Morgengrauen wurde uns auch bald ein weiterer Einsatzauftrag übertragen: Aus einer undichten Gasflasche an einer Verbindungsstraße auf dem Übungsgelände würde ein unbekanntes Gas austreten, die Straße war zu sperren und eine Erkundung unter schwerem Atemschutz durchzuführen. Da diese Verbindungsstraße von anderen Einsatzkräften benutzt werden musste, um an ihre zugewiesenen Einsatzstellen zu kommen, ergab sich natürlich eine besondere Dringlichkeit. Mit Unterstützung durch Kameraden aus dem Ortsverband München-Mitte wurde dieser Auftrag durchgeführt und die Gefahr durch die undichte Gasflasche erfolgreich beseitigt, so dass die Straßensperre wieder aufgehoben werden konnte.
Der Kipper unserer Fachgruppe Räumen wurde anschließend als Unterstützung der Räumgruppen aus Dachau und München-Ost abgerufen, diese befestigten mit ihren Radladern auf dem Übungsgelände einen Kiesweg.
Als letzte Lage wurde schließlich ein bevorstehender Deichbruch eingespielt, es galt, den Deichfuß schnellstmöglich mit Sandsäcken zu beschweren, um ein Abrutschen zu verhindern.
Zu diesem Zweck wurden von einem Hubschrauber der Bundespolizei (ehemals Bundesgrenzschutz) an der Sandsack-Füllstation Netze mit Sandsäcken aufgenommen, die in der Nähe der gefährdeten Stelle abgeworfen wurden und von Hand verbaut werden mussten.
Bei dieser sehr personalintensiven Arbeit kamen mehrere Ortsverbände und auch die Bundeswehr zum Einsatz; während unsere Bergungsgruppe direkt am Deich mitarbeitete, unterstützte unser Zugtrupp den verantwortlichen Einsatzabschnittsleiter aus dem Ortsverband München-Mitte als Führungsstelle. Verfasser: Oliver Ball
Zugtruppführer 2.TZ - OV Augsburg |
